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YuttaYoga hat zur Blogparade aufgerufen: Schluss mit Stress: Deine Strategien für einen souveränen Alltag. Da mache ich natürlich gerne mit, weil das eines meiner Lieblingsthemen ist. 🙂
Stress ist für viele von uns ein ständiger Begleiter im Job. Die ständige Last, alles schaffen zu müssen, wirkt oft erdrückend. Das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren lässt kaum Raum, um klar zu denken. Deshalb ist es entscheidend, Wege zu finden, um in solchen Momenten nicht den Überblick zu verlieren.
Nicht neu, aber leider wahr: Die Arbeitswelt fordert uns immer mehr ab
In vielen Jobs ist das tägliche Pensum kaum noch zu bewältigen. Aufgaben stapeln sich, E-Mails überfluten den Posteingang, und ständig gibt es neue Anforderungen. Für viele ist der Arbeitstag von morgens bis abends komplett durchgetaktet, ohne Luft zum Durchatmen. Die Erwartungen, immer und überall erreichbar zu sein, machen es noch schwieriger, den Überblick zu behalten. Kein Wunder, dass viele das Gefühl haben, das Tagesgeschäft wächst ihnen über den Kopf.
Die üblichen Empfehlungen greifen nicht sofort
Wenn du nach „Stressbewältigung“ im Internet suchst, findest du schnell die gängigen Ratschläge: Meditation, Zeitmanagement und Bewegung. Diese Tipps tauchen überall auf und haben sicherlich ihren Platz. Doch wenn du mitten im Stress steckt, nützt das dir herzlich wenig. Meditation? Wer hat in einer akuten Stresssituation schon die Ruhe, sich hinzusetzen und zu meditieren? Zeitmanagement? In der Hektik wirkt es fast unmöglich, einen klaren Kopf zu behalten, geschweige denn, den Tag durchzuplanen.
Bewegung? Sicher, Sport hilft langfristig, aber genau in dem Moment, wo der Stress am größten ist, hat man meist keine Zeit für einen Lauf.
Soforthilfe: Was tun, wenn du mitten im Stress steckst?
In stressigen Momenten braucht es schnelle Lösungen. Tipps wie „nimm dir eine Auszeit“ oder „atme tief durch“ klingen gut, führen aber eher dazu, dass der Stress in genau diesem Moment noch steigt.
Was also tun?
Wenn du das Gefühl hast, dass du nur noch Feuerwehr spielst, dass du nur noch Brände löschst, handle vielleicht einmal wie ein Feuerwehrmann:
Ruhe bewahren, durchatmen, nicht mehr rennen, sondern stehen bleiben.
Dem besten Feuerwehrmann bringt es nichts, wenn er wild überall ein bisschen löscht und mit dem Wasserschlauch hektisch hin und her fuchtelt. Das Feuer wird sich weiter ausbreiten.
Ganz wichtig: Der Feuerwehrmann ist nicht schuld, dass es brennt – er löscht. Genauso bist du nicht schuld, dass es einfach zu viel ist. Du gibst dein Bestes.
Zuerst: Fokussieren
- Was wollte ich heute machen
- Wer zerrt gerade an mir
- Wie viele Dinge sind das
Sie werden nicht alle gleichzeitig erledigt werden können. Wie beim Brand: Vielleicht muss ein kleines Feuer am Fackeln bleiben, weil erst die anderen dran sind.
In diesem Chaos: Was ist das Wichtigste des Tages, was muss heute UNBEDINGT erledigt werden?
- Was ist diese EINE Sache?
- Zeit schätzen
- damit starten
Wenn die erledigt ist, die nächste Sache – was sollte danach UNBEDINGT erledigt werden.
Überblick verschaffen – immer wieder, mehrfach am Tag
Natürlich werden wir immer wieder davon abgehalten, unseren Tagesplan stringent zu verfolgen. Wir müssen uns alle immer wieder den Überblick verschaffen. Da geht kein Weg dran vorbei, weil sich immer etwas ändert. Deshalb ist es so wichtig, das zu tun.
Immer wieder neu entscheiden, wie schon erwähnt:
- Was ist DIE EINE SACHE, die heute unbedingt erledigt werden muss.
- Mit DER EINEN SACHE anfangen
- Zeit schätzen
- Sofort erledigen
- Wenn das nicht geht – Uhrzeit dafür in Kalender
- Dann die nächste – was ist dann dran
Das ist ein Loop. Und ja, es ist nicht immer befriedigend, so zu arbeiten, aber so werden die wichtigsten Dinge angepackt.
Den Tag aktiv gestalten und planen
Wenn die Feuer gelöscht sind, kannst du planvoller vorgehen. Ich empfehle, eine Tagesstruktur etablieren. Das hilft dir, dich zu fokussieren und ruhiger zu werden. Es fällt dir leichter, das ganze Bild zu sehen, nichts zu vergessen.
Was steuert deinen Tag? Welche Termine? Ein Projekt mit hoher Priorität? Stelle danach die Blöcke zusammen, die den Arbeitstag bestimmen.
Plane deine Tagesaufgaben nach Prioritäten A-B-C oder 1-2-3. Nimm dir regelmäßig Zeit, die Aufgaben neu zu sortieren und anzupassen.
Wenn dich Störungen aus deinem Rhythmus bringen, arbeite immer wieder in den strukturierten Blöcken deines Tagesplans weiter und kehre nach solchen Unterbrechungen konsequent zu deiner Struktur zurück.
Deinen Stress besser verstehen
Stress hat viele Gesichter, und was den einen belastet, lässt den anderen kalt. Manche reagieren auf Zeitdruck, andere auf zwischenmenschliche Konflikte oder hohe Erwartungen an sich selbst.
Langfristig ist es wichtig zu erkennen, was DICH stresst. Das ist für jede/n unterschiedlich.
Wie kannst du das herausfinden?
Wenn du aus dem Stress raus bist, reflektiere: Was hat dich getriggert? Was genau hat das Fass zum Überlaufen gebracht? Eine bestimmte Sache? Eine bestimmte Person? Diese Selbstbeobachtung hilft, Muster zu erkennen und in Zukunft gegenzusteuern anders zu reagieren.
Störungen erkennen (und eliminieren)
Notiere dir, was dich ablenkt:
- Intern
- Mails
- Telefonate
- …
Schreibe auf, wo es hakt – was bring dich raus aus der Tagesstruktur?
Wie wäre es, wenn du dafür eine extra Liste anlegst? Vielleicht nicht digital, damit du nicht zusätzlich in Programmen springen musst. Eine einfache Strichliste. Du siehst deine Störungen und Zeitfresser schwarz auf weiß, erkennst, welche dich am stärksten behindern und dann kannst du sie leichter eliminieren.
Langfristige Stressbewältigung
Um Stress auf lange Sicht zu reduzieren, brauchst du Gewohnheiten, die dich dauerhaft entlasten und stärken. Jetzt kommen Meditation & co. ins Spiel.
Sorge gut für dich selbst
Ganz banal – Selbstfürsorge. Überlege, was dir Spaß macht, was nährt dich? Lesen? Malen? Einfach mal da sitzen und nichts machen? Solche einfachen Dinge können helfen, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu schöpfen.
Halte es einfach.
Unterschätze auch den Spaziergang nicht. Eine Viertelstunde gehen ist allemal besser als eine nicht gemachte Sporteinheit im Fitnesscenter.
Stärke deine Resilienz
Resilienz ist entscheidend, um langfristig besser mit Stress umzugehen. Allerdings braucht es dafür Raum und Zeit, die oft erst geschaffen werden müssen. Wenn du erste Entlastungen in deinem Alltag erreicht hast, kannst du damit beginnen, gezielt Resilienz aufzubauen. Dabei kann es hilfreich sein, sich externe Unterstützung zu holen – in Kursen oder durch professionelle Unterstützung. Wenn du wissen willst, wie das konkret aussehen kann, frag mich gerne.
Souverän im Alltag: Mach den ersten Schritt
Hast du ein paar hilfreiche Impulse für dich gefunden? Mit diesen Strategien kannst du deinen Alltag Stück für Stück souveräner gestalten. Stress komplett zu vermeiden, ist unrealistisch, aber das muss auch nicht das Ziel sein. Es geht vielmehr darum, ihn zu reduzieren und besser damit umzugehen. Jeder kleine Schritt in diese Richtung hilft, mehr Kontrolle und Gelassenheit in den täglichen Herausforderungen zu finden.
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2 Responses
Hallo liebe Elisabeth,
du schreibst so deutlich und klar, dass in Momenten des größten Stresses oft meist keine Zeit bleibt, sich auszutoben, zu laufen und damit sich abzureagieren. Denn damit könnten wir unseren Cortisolspiegel rasch absenken. Deshalb ist es so wichtig, sich in ausgeglichenen Zeiten Strategien anzueignen, die uns spontan entlasten können. Deine Fragen zum Klären der Situation und Fokussieren gefallen mir sehr gut! Ich werde sie mir gut sichtbar aufhängen. Dankeschön für diese wichtigen und wertvollen Inspirationen!
So schön, dass du Teil meiner Blogparade bist. Denn unsere Leserinnen können so viele deiner Tipps mitnehmen und umsetzen.
Ganz liebe und atementspannte Grüße, Jutta 🌬 💚
Liebe Jutta,
danke für deinen Kommentar. Genau so ist es, alles hat seine Zeit: Die Sofortmaßnahmen und die nachhaltige Stressvorbeugung. Bei letzterem sind die Leserinnen bei deinem deinem Programm ja goldrichtig.
Liebe Grüße
Elisabeth